Führung im Wandel
- Ferdinando De Maria
- 20. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Sept.
Warum Führung nicht mehr primär Steuerung bedeutet,
sondern Raumhalten, Vertrauen und Orientierung.

Eine Perspektive aus der organischen Unternehmensentwicklung
Führung steht heute an einem historischen Wendepunkt.
Die lange dominierende Idee von Führung als Steuerung, Kontrolle und Planung hat ausgedient – nicht weil sie grundsätzlich falsch war, sondern weil sie der neuen Realität nicht mehr gerecht wird.
Organisationen sind heute keine Maschinen mehr, die sich linear optimieren lassen.
Sie sind lebendige Systeme – mit hoher Komplexität, innerer Dynamik und ständiger Veränderung. Wer in solchen Systemen führen will, muss verstehen, dass „Führung“ nicht mehr bedeutet, das System zu beherrschen, sondern es bewusst zu begleiten.
Die neue Führung: Drei Perspektiven für den Wandel
- Raumhalten statt Durchsetzen - In organischen Systemen entsteht Entwicklung nicht durch Zwang, sondern durch Potenzialentfaltung. Die Aufgabe von Führung ist es daher, Räume zu schaffen, in denen Unsicherheit gehalten, neue Ideen erprobt und echte Dialoge geführt werden können. 
Handlungsempfehlung: Führungsarbeit als Raumgestaltung begreifen. Frag dich: Welche Gespräche finden nicht statt? Welche Themen werden vermieden? Wo fehlt psychologische Sicherheit?
- Vertrauen kultivieren statt Kontrolle ausüben - Vertrauen ist kein weicher Faktor – sondern eine strategische Ressource. Es reduziert Reibung, erhöht die Selbstverantwortung und setzt kollektive Intelligenz frei. 
Handlungsempfehlung: Vertrauenskultur durch konkrete Rituale fördern – z. B. durch regelmäßige „Check-ins“, mutige Transparenz von Entscheidungen und den aktiven Einbezug divergenter Perspektiven.
- Orientierung geben statt Vorgaben machen - In komplexen Umfeldern kann niemand mehr alles wissen. Orientierung entsteht heute nicht durch detaillierte Anweisungen, sondern durch Haltung, Sinn und Präsenz. 
Handlungsempfehlung: Als Führungskraft Haltung sichtbar machen. Sag nicht nur was, sondern auch warum – und wofür. Lass Mitarbeitende teilhaben an deinen Fragen, nicht nur an deinen Antworten.
Was bedeutet das für die Unternehmensentwicklung?
Die Transformation von Führung ist kein Workshop und kein Einzelcoaching.
Sie ist ein kultureller und struktureller Wandel, der auf allen Ebenen spürbar werden muss:
- in der Art, wie Entscheidungen getroffen werden, 
- in der Art, wie Feedback gelebt wird, 
- in der Art, wie Fehler, Lernen und Konflikte adressiert werden. 
Organisationsentwicklung im Sinne des Organicist bedeutet, diesen Wandel nicht zu managen, sondern zu begleiten. Es bedeutet, gemeinsam mit den Menschen im System tragfähige, lebendige Strukturen zu entwickeln, die Wachstum ermöglichen – statt lediglich Effizienz zu steigern.
Fazit: Führung wird zur Beziehung
Die wichtigste Erkenntnis: Führung ist kein Privileg, sondern eine Verantwortung.
Keine Position, sondern ein Prozess.
Kein Rezept, sondern eine Praxis.
In einer Welt im Wandel braucht es Führung, die beweglich ist, menschlich bleibt und zugleich strategisch denkt.
Wer das versteht, wird nicht weniger führen – sondern tiefer.
Organisationen sind lebendige Organismen.
Meine Arbeit besteht darin, ihnen Räume zu geben, in denen sie wachsen, reifen und Zukunft gestalten können - organisch, achtsam, menschlich.
Organisationen sind lebendige Organismen.
Meine Arbeit besteht darin, ihnen Räume zu geben, in denen sie wachsen, reifen und Zukunft gestalten können - organisch, achtsam, menschlich.




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